Völkische Bienen?

Historisches und Ideologisches aus der Imkerei

Macht man es sich vor einem Bienenstock bequem, kann man über kurz oder lang beobachten wie eine alte und schwache Biene von ihren Geschwistern aus dem Stock gezerrt und ins Gras geworfen wird, wo sie oft noch eine Weile mit ihren Beinchen zappelt. Andere Bienen entsorgen sich gleich selbst, indem sie mit letzter Kraft über das Flugbrett kriechen und sich sterbend in den Abgrund stürzen.
Soviel Selbstlosigkeit im Dienste der Gemeinschaft verleitete die deutschen Imker den sozialen Organismus der Honigbiene mit der Bezeichnung »Staat« oder »Volk« zu adeln. Abgelöst wurde damit die noch Ende des 19. Jahrhunderts gängige Bezeichnung »der Bien«, die heute nur von ganz besonders Exzentrischen in der an stark akzentuierten Persönlichkeiten nicht armen Imkerschaft verwendet wird.
Die Abwehrhaltung gegen ausländische Konkurrenz brachte in den 1920er Jahren die Losung vom »echten deutschen Honig« und das »deutsche Honig-Einheitsglas« mit einschlägig deutschtümelnder Gestaltung hervor.
Die Entwicklung der Imkerei in der Zeit des Nazismus ist laut Auskunft des Deutschen Imkerbundes nicht erforscht. Klar ist, dass die Imkerei wie andere Bereiche gleichgeschaltet, und ein »Bundesführer Reichsgruppe Imker« eingesetzt wurde. Naheliegend ist die Frage nach der »Arisierung« des Besitzes jüdischer Imker. Das Vermögen eines Imkers steckt in seinen Bienen und ist nur im Verkehr mit anderen Imkern in Geld umsetzbar. Außerdem können Bienenvölker nicht einfach mitgenommen werden. Transportabel sind sie nur im Sommer und eigentlich auch nur von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Daraus resultiert eine hohe Erpressbarkeit, sollte ein Imker zur Auswanderung genötigt sein.
Zur gängigen ideologische Metapher für den totalen Staat brachte es das Bienenvolk nicht. Stattdessen kam es zur Verschärfung des Leistungsdenkens in der Imkerei. In Fr. Th. Ottos »Die Grundschule des Imkers« von 1938 heißt es z.B. im Vorwort, die Bienenwirtschaft solle »zum Nutzen unseres Volkes …das herausholen, was möglich ist.« Dazu gehörte, die heimische Bienenrasse (»dunkle Biene«) derart zu dezimieren, dass sie heute nur noch als gefährdete Nutztierrasse vorkommt.
Ein gewisser Härtekult (echter Imker ist man erst, wenn man so oft gestochen wurde, dass es nicht mehr weh tut) und eine Aufopferungsrhetorik (»Er lebte nur für die Bienen.« Zitat aus einem Imker-Nachruf) sind in der stark männlich geprägten Imkerei bis heute geläufig.
Während des Krieges wurde die Imkerei für genügend kriegswichtig gehalten, dass ihr der Rohstoff zur Wintereinfütterung– reiner Zucker – bis ganz zuletzt bereitgestellt wurde. Mit der Niederlage des Deutschen Reiches begann hingegen die dunkle Zeit, wenn es nach den Chroniken der Imkervereine geht. Ohne den vorher vermutlich aus Europa zusammengeraubten Zucker kam es zu einer Bienen-Apokalypse. Die Urangst jedes Imkers, dass das Bienenvolk den Winter nicht überlebt, wurde massenhaft wahr.
Doch damit nicht genug. Ein missglücktes Kreuzungsexperiment führte ungewollt zum Tiefpunkt des Bienen-Ansehens. Der Vormarsch der in Süd-Amerika entstandenen und doch recht unangenehmen »Killer-Bienen« schreckte die Öffentlichkeit auf. Kinofilme wie »Terror aus den Wolken« und »Operation Todesstachel« von 1978 taten ihr übriges. Einen nachhaltigen Umschwung, auch bei den Imkervereinen, brachte erst das letzte Jahrzehnt. Heute werden schon vertrauensselige Grundschüler an die Bienenstöcke herangeführt und in die Geheimnisse des Insektenlebens eingeweiht. Insbesondere der erfolgreiche Dokumentarfilm »More than honey« inszenierte die Honigbiene als Globalisierungsopfer. Statt dem Waldsterben gilt die allgemeine Sorge nun dem »Bienensterben« und motiviert Scharen akademischer Hobby-Imkerinnen und Imker (inklusive des Autors) nun die Welt ein bisschen mit dem Stockmeißel retten zu wollen.
Knurrige Alt-Imker wissen manchmal nicht, ob sie sich über das unerwartete frische Blut freuen oder ärgern sollen.
Wen das alles überhaupt nicht interessiert, sind die Honigbienen selbst. Für sie ist der Mensch nichts weiter als ein Hindernis, das es zu umfliegen gilt. Es sei denn, sie halten ihn für ihren Todfeind, den Bären. Und dann wird wie schon immer gestochen, ohne Rücksicht darauf, ob nun böse Kommerzimker oder gute Guckimker am Werk sind.
Thomas Willms

Die Verflechtung von Klimakrise und Militarismus in zehn Punkten

 

Aus der Friedensbewegung kommt immer wieder Kritik an den Fridays-for-Future-Protestierern. Sie übergingen ein entscheidendes Thema: Den Einsatz für den Frieden. Schließlich sei Krieg einer der größten Klimakiller überhaupt. In ihrem Artikel legt Medea Benjamin zehn Beispiele für die Verflechtung und gegenseitige Verstärkung von Klimakrise und Militarismus dar. So wird deutlich: Ein Gegeneinander-Aufwiegen von Klima- und Friedensbelangen ist nicht sinnvoll. Erfolgsversprechend ist nur ein gemeinsamer Kampf für den Klimaschutz und den Frieden. Übersetzung aus dem Englischen von Susanne Hofmann.

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Initiatoren des Volksbegehrens

Die beiden Berufsimker David Gerstmeier und Tobias Miltenberger haben das Volksbegehren initiiert. Sie sind Gesellschafter von proBiene. Das Freie Institut für ökologische Bienenhaltung wurde im Jahr 2016 von den beiden Imkern gegründet und führt jährlich über 1.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Bienen, veranstaltet Seminare, publiziert Bücher und betreibt Forschungsprojekte für eine zukunftsfähige Bienenhaltung.

https://volksbegehren-artenschutz.de/

Empirie als Pol der wissenschaftlichen Erkenntnis

Das Bestehende ist , nur weil es besteht, nicht automatisch gut und geboten. Und was moralisch zu fordern ist und was nicht, ist letztlich keine Frage der Empirie, sondern der Übereinkunft darüber, wie und zu welchem Zweck wir zusammenleben wollen.
Auf das Bestehende wie etwa Rechtsnormen zu verweisen, dient vielfach dazu, den Fortbestand der herrschenden Gesellschaft zu sichern und das Geltende, allein weil es so ist für gültig zu erklären.

Quelle: Spektrum der Wissenschaft und Wikipedia

Volksbegehren Artenschutz

 

Warum solltest Du das Volksbegehren Artenschutz in Baden-Württemberg unterschreiben & auch andere Unterschriften sammeln?

 

  • Weil wir in einer Zeit massiver globaler und regionaler Artenausrottung leben
  • Weil in Deutschland & in Baden-Württemberg die Masse der Insekten teilweise um über 75% abgenommen hat
  • Weil das menschengemachte Insektensterben eine der Hauptursachen für Vogelsterben und Fledermaussterben ist
  • Weil die Fernwirkung der Agrargifte auch die Insekten in den großen Naturschutzgebieten, naturnahen Gärten und Ackerrandstreifen tötet
  • Weil die immer noch giftdominierte Landwirtschaft die Hauptursache der globalen und regionalen Insekten- und Artenausrottung ist
  • Weil Bayer/Monsanto, Syngenta, Gen-Lobby & Co. ihre Profitinteressen
  • durch das Volksbegehren massiv gefährdet sehen. Sie treten im Abstimmungskampf psychologisch geschickt nicht selber auf sondern schicken gezielt die „kleinen Bauern & Landfrauen“ vor
  • Weil es schrecklich, peinlich und unklug ist, wenn Landwirte ausgerechnet mit „Grünen Kreuzen“ für Agrargifte, Massentierhaltung & Glyphosat werben
  • Weil perfekt organisierte Einschüchterungs-Kampagnen gegen Insektenfreunde überall im Land laufen
  • Weil nicht nur Insekten & Arten sondern auch kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe vom Aussterben bedroht sind
  • Weil unter CDU- & CSU-Landwirtschaftsministern, politisch gewollt, seit 1949 in Baden-Württemberg 75 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe verschwunden sind. Bundesweit gab es einen Rückgang von 42 Prozent innerhalb der letzten 17 Jahre
  • Weil CDU, CSU & FDP, die politisch Verantwortlichen für das Bauernsterben, sich gerade geschickt als Bauernretter darstellen
  • Weil ein Weitermachen wie bisher nicht nur die Artenvielfalt zerstört. Es bringt auch das politisch gewollte kurz- und mittelfristige Ende aller kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe
  • Weil die Medien in Baden-Württemberg schon vor der letzten Volksabstimmung (Stuttgart 21) zumeist „auf der falschen Seite“ standen und daraus scheinbar wenig gelernt haben
  • Weil wir das Nitrat-Grundwasserproblem seit über vier Jahrzehnten diskutieren und alte, mächtige Seilschaften dafür gesorgt haben, dass es fast keine Fortschritte beim Grundwasserschutz gibt
  • Weil sich gerade der BUND dafür einsetzt, dass auch zukünftig Wein- und Obstbau in ganz Baden-Württemberg möglich sein wird
  • Weil Pflanzenschutzmittel, welche die Artenvielfalt nicht gefährden und viele gängige Mittel des ökologischen Landbaus weiterhin auch in Schutzgebieten zugelassen werden. Zukünftige kluge, insekten- und bauernfreundliche Kompromisse, wird es nur mit uns geben
  • Weil das Volksbegehren den Traum von der ständig wuchernden, großen, globalen, giftdominierten Agrarfabrik stört, den Bayer-Monsanto, Syngenta, Genlobby & CDU, CSU, FDP & Bauernverbände träumen
  • Weil die aktuelle, aggressive Kampagne „Schützt die Bauern durch ein Ja zum Gift“ von Herrn Minister Hauk und vom Bauernverband die zukünftig notwendigen Kompromisse behindert
  • Weil nicht das Volksbegehren die Landwirtschaft gefährdet, sondern weil die Landwirtschaft auf dem Altar eines nicht umwelt- und menschengerechten Freihandels (aktuell Mercosur) geopfert wird
  • Weil Umweltverbände und Bauern gemeinsam für biologische Vielfalt, für eine EU-Agrarpolitik die nicht nur Agrarfabriken bedient, gegen den Flächenverbrauch und für das Überleben der kleinen und mittleren Betriebe in Baden-Württemberg kämpfen sollten

Wir dokumentierten das Bündnis zur Volksbefragung

Hier kommst du zur Unterschriftsseite

Quelle:

http://www.bund-rvso.de/rettet-die-bienen-volksbegehren-baden-wuerttemberg.html

Unsere Meere stehen unter permanentem Stress…

Letzte Woche hat das Bundeskabinett das absolut missratene Klimapaket gebilligt. Wir sind empört, denn von Maßnahmen gegen die Plastikflut fehlt jede Spur. Wir haben einen Eil-Appell an die Regierung gestartet, damit sie endlich ein wirklich wirksames Klimaschutzpaket beschließt.

Bitte unterschreibt so schnell wie möglich.

Unsere Meere stehen unter permanentem Stress durch die Plastikflut, durch Verschmutzung, aber auch durch die Folgen des Klimawandels. Das hat letzte Woche auch ein neuer IPCC-Bericht bestätigt. So kann es nicht weitergehen! Seit Monaten demonstrieren Tausende Menschen mit Fridays for Future für unseren Planeten, und trotzdem hat das Bundeskabinett ein absolut desaströses Klimaschutzpaket gebilligt. Die Themen rund um Abfallvermeidung, Wiederverwendung oder Recycling fehlen komplett in dem Paket. Wir schauen nicht länger zu, wie die Regierung unsere Zukunft verheizt und unsere Umwelt zu Grunde gehen lässt. Gemeinsam mit befreundeten Verbänden wie WWF, Greenpeace, BUND und vielen mehr haben wir einen Eil-Appell an Angela Merkel und Olaf Scholz gestartet.

Bitte unterstützt uns mit eurer Unterschrift. Die Bundesregierung muss das jetzige Klimapaket zurücknehmen. Maßnahmen gegen die Plastikflut müssen in das Paket aufgenommen werden.

Quelle: Wir dokumentierten die Deutsche Umwelthilfe vom 1. Oktober 2019

Hier kommst du zur Unterschriftsseite

https://www.duh.de/klimakrise-appell/?&wc=CH