Wildbienen

Es gibt fast 600 Arten der Wildbienen. Wildbienen (Apidae) gehören, wie die Honigbiene, innerhalb der Insektenordnung der Hautflügler zur Familie der Bienen. Sie sind jedoch meist Einzelgänger und leben solitär. Nur die Hummeln sowie einige Arten der Furchenbienen besitzen eine soziale Lebensweise. Eines haben sie allerdings gemeinsam: Sie mögen es gern warm und trocken.

Wildbienen ernähren sich ausschließlich von Nektar und Pollen. Das Besondere dabei ist: Viele Wildbienenarten sind auf den Pollen einer ganz bestimmten Pflanzenfamilie oder –gattung angewiesen. Einige benötigen sogar den Pollen einer ganz bestimmten Pflanzenart, um ihre Nachkommen zu versorgen. Wenn Wildbienen auf den Pollen bestimmter Pflanzen angewiesen sind, nennt man dies Oligolektie (Pollenspezialisten). Besitzen sie keine Präferenzen, wie die Honigbiene, bezeichnet man sie als polylektische Arten (Pollengeneralisten). Nektar nutzen sie überwiegend für ihre eigene Energieversorgung – und sind hier deutlich weniger wählerisch.

 

Wildbienen (Apidae) sind wichtige Bestäuber und leisten einen enormen ökologischen und ökonomischen Beitrag für Mensch und Natur. In unserem Wildbienen Steckbrief finden Sie alles über diese wichtigen Insekten.

Quelle:https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/wildbienen

Im Totholz eines abgstorbenen Apfelbaum auf unserer Wiese fand ich die Holzbienen. Es ist nicht das Original-Foto

Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea)

Foto: H.J.Rettig

Der Grashüpfer ist zufällig ins Bild gelandet. Die Löcher im Totholz wurden von den Holzbienen genagt, die gerade wieder unterwegs sind.

Die Lebensweise dieser Wildbiene spiegelt sich bereits im griechischen Gattungsnamen nieder, der wörtlich übersetzt, „die Holzschneidende“ bedeutet. Aufgrund ihrer Größe (bis 25 mm) wird diese schwarz gefärbte Art mit den wunderschönen, blauviolett schimmernden Flügeln häufig mit einer Hummel verwechselt.

Die markante Biene nutzt morsche Obstbaumstämme aber auch gestapeltes Kaminholz, um die rund einen Zentimeter weiten Gänge in das Holz zu nagen. Sie bildet sogenannte „Liniennester“, d.h. der genagte Gang wird von hinten nach vorn nach und nach in Zellen unterteilt. Dabei legt sie pro Kammer ein einzelnes Ei auf einen zuvor zusammengetragenen Pollenkuchen, ehe sie die Zelle mit einer Trennwand aus Holzspänen und Sekreten abteilt.

Die vergleichsweise langlebige Biene, die im schnellen Schwirrflug an Christrose, Blauregen, Klatschmohn, Muskateller-Salbei und anderen Blütenpflanzen zu beobachten ist, ist eine der wenigen Solitärbienen-Arten, bei denen die Mutterbiene ihre eigenen Töchter kennen lernt. Die bereits im Spätsommer fertig entwickelten Holzbienen überwintern in dem Nest bis der Zyklus erneut beginnt.

Früher kam die Art nur in den äußersten „Wärmeinseln“ vor, doch mittlerweile hat sie die Klimaerwärmung dazu genutzt, sich allmählich über ganz Deutschland auszubreiten. Sie ist in Berlin inzwischen ständiger Gast und als Wildbiene streng geschützt und friedlich; über diesen „dicken Brummer“ im Garten sollte man sich freuen!

Nektar- und Pollensammler

Holzbienen sind ausgezeichnete Flieger und können sich hervorragend orientieren. Sie fliegen von Blüte zu Blüte, saugen Nektar und sammeln Pollen zum eigenen Verzehr und für die Aufzucht des Nachwuchses. Die Holzbienen fahren entweder mit ihrem Rüssel in die Blüte oder beißen zu enge Blüten seitlich auf, um an Pollen und Nektar zu gelangen. Sie sind in der Lage zu stechen, verhalten sich aber gegenüber dem Menschen nicht aggressiv.

Wer der Blauschwarzen Holzbiene Nahrungspflanzen zur Verfügung stellen möchte, kann zum Beispiel Natternkopf, Wiesensalbei, Flockenblumen, vor allem aber Blauregen anpflanzen. Sonnenbeschienene Biotope mit starkem Totholz und mit großer Blütenvielfalt liebt sie ganz besonders.
Beliebte Lebensräume sind strukturreiche Streuobstwiesen, naturnahe Gärten, Parkanlagen und lichte Waldränder. Für die Holzbiene und viele andere Insekten ist das Vorhandensein von größerem Totholz wichtig. Sie freut sich über alte Obstbaumstämme, die senkrecht und sonnig aufgestellt oder stehen gelassen wurden.

Doch der seltene Gast kann auch ein Ärgernis werden, wenn er zum Beispiel in altem Fachwerk seine Kinderstube einrichten will. Wer die Holzbiene davon oder vom Benagen alter Zaunpfähle oder anderen Holzteilen abhalten möchte, muss diese mit Ölen, Lasuren oder Lacken behandeln.

  • Quelle: NABU

 

 

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