Auswirkungen auf den Naturhaushalt

Auswirkungen auf den Naturhaushalt wie jetzt in der Rheinniederung praktiziert

Die Bekämpfung mit Bti durch Hubschraubereinsätze oder zu Fuß greift vielschichtig in die empfindlichen Flachwasser- und Uferbereiche ein. Sie sind nicht nur Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern stellen auch Ruhe- und Rückzugsraum einer empfindlichen Fauna dar. Die Zeiten für die Bekämpfung fallen zumeist in die frühsommerlichen Starkregenzeiten, die häufig auch mit den Brutzeiten übereinstimmen.

Das Massenauftreten bestimmter Insektenarten, wie zum Beispiel der Stechmücken  im Frühjahr und Frühsommer hat durchaus einen ökologischen „Sinn“. Gerade jetzt ist der Bedarf an Nahrung für viele Tierarten besonders hoch. Die Mückenbekämpfung während der Fortpflanzungszeit hat neben dem stark störenden Einfluß auch Auswirkungen auf das Nahrungsangebot. Untersuchungen haben ergeben, dass zum Beispiel die Nahrung des Teichrohrsängers zu über 50% aus Zweiflüglern besteht. Ebenso ist zum Beispiel auch das Blaukehlchen oder die Schwalbe auf Stechmücken als Nahrung angewiesen.

Viele Fledermausarten, wie z.B. die stark gefährdete kleine Hufeisennase am Chiemsee oder die Mückenfledermaus  jagen einen hohen Anteil an Stechmücken, ebenso auch wie Libellen und Amphibien. Bei den Fischen nimmt zum Beispiel die Rotfeder in 12 Stunden bis zu 1000 Mückenlarven auf.

Sandbiene, Foto: NABU

Der Verlust eines Teiles der Nahrungsgrundlange gerade in der Zeit der Jungenaufzucht kann zur Gefährdung des Reproduktionserfolges und zu einem Absinken der Reproduktionsrate führen. Gleichzeitig führt der spürbare Ausfall eines Beuteorganismus zu einem erhöhten Freßdruck auf andere Arten, die bisher eher verschont geblieben sind. Das gesamte Gefüge der Räuber-Beute-Beziehungen gerät ins Ungleichgewicht.

Die Verantwortlichen im Regierungspräsidium Karlsruhe sollten sich gut überlegen, welche Maßnahmen sie ergreifen.

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